Hier finden Sie den Hintergrundbericht, zusammengestellt von Corinna Cwielag (BUND-MV),
zur Alt Telliner Schweinefabrik. Diese Top-Recherchearbeit zeigt, dass die Politik IMMER einseitig,
zuerst den Interessen der Industrie folgt ohne die Konsequenzen für die Menschen und die Natur WIRKLICH zu berücksichtigen:
Zum Hintergrund der desaströsen Kommunalpolitik von Alt Tellin:
Zur heutigen Mahnwache war ein Filmteam des NDR vor Ort um Hannah Schlesinger zu intervieven und einen Eindruck zu den Dimensionen der Ferkelfabrik zu erhalten. Thema: Dem Klimawandel auf der Spur.
Neben zahlreich erschienenen Anwohnern und Gegenern der Massentierhaltung, kamen auch Aktivisten aus Greifswald, wie der Landesvorsitzende der Tierschutzpartei Robert Gabel.
Der Beitrag, Teil einer Serie, wird voraussichtlich im September ausgestrahlt.
INFO-UPDATE zum Prozess gegen die Ferkelfabrik:
Eine, aus der Anwohnerschaft der Ferkelfabrik, gestellte Frage in Bezug auf die wahrgenommene Prozessverschleppung beim Verwaltungsgericht Greifswald
(1. Prozesstag: 15.3.2017, 2. Prozesstag: (?)), an den
BUND-Mecklenburg-Vorpommern, als Kläger gegen die Betreiberin der Ferkelfabrik LFD-Holding, wurde in so fern & mit dem Hinweis beantwortet, dass die eigene anwaltlich gestellte Anfrage des BUND an das VG-Greifswald ergeben habe, dass von Seiten der "beigeladenen Anwälte der Betreiberin zugesichert worden sei, bis Ende März 2019, möglichst zeitnah im Verfahren Stellung nehmen zu wollen".
Wenn man (der BUND) bis dann keine Reaktion vorliegen habe, müsse man entscheiden, wie man weiter vorgehe...
Deutlich schärfere Maßstäbe hinsichtlich der Gesundheits-Risiken von Anwohnern großer Tierhaltungsanlagen fordert Eckehard Niemann von der Arbeitsgenmeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.
Niemann verweist auf aktuelle staatliche niederländische Studien, wonach rund um große oder zahlreiche Tierhaltungsanlagen erhöhte Zahlen von Atemwegserkrankungen aufgetreten sein sollen – in
einem Radius bis zu einem Kilometer. Die Universität Wageningen habe zudem mitgeteilt, dass die bisher angegebenen Filter-Effizienz-Daten von Stallluft-Wäschern hinsichtlich der austretenden
Immissionen tatsächlich um bis zu 50 Prozent herabgesetzt werden müssten.
Die niederländischen Studien zeigen laut dem Kritiker z.B. eine Häufung von Lungenentzündungen im 1-km-Umkreis um große Ställe, bedingt durch Feinstaub, Ammoniak-Endotoxin-Feinteilchen und Keime.
„Dem wird durch die bisherigen Abstands-Vorgaben der deutschen Genehmigungsbehörden nicht Rechnung getragen,... (weiterlesen)
Wann geht der Prozess zur Ferkelfabrik weiter, fragt der NORDKURIER dankenswerterweise das Greifswalder Verwaltungsgericht in seiner Ausgabe vom 19.6.2018. Die Antworten sind allerdings mehr als unbefriedigend...
FestivalteilnehmerInnen - HUMUSFESTIVAL 2018 kommen spontan zur #Massentierhaltung-Ferkelfabrik #Straathof #LFD-Holding 17129 #AltTellin Danke! Ihr gebt uns Aktivisten vor Ort Kraft! #FactoryFarming #Agrarindustrie #Landwirtschaft @bmel #Trinkwasser
Clip: Georg Schramm
"Die Kreisverwaltung Jerichower Land in Sachsen-Anhalt ging gegen den niederländischen Agrarindustriellen Adrianus Straathof unter anderem wegen zu enger Kastenstände vor. Er wehrte sich vor Gericht – und unterlag im November 2015 vor dem Oberverwaltungsgericht Magdeburg. Ein Jahr später wies das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde der Firma ab und erklärte das Urteil für rechtskräftig. Die Richter stellten fest: Wenn in der Verordnung steht, dass die Schweine sich ungehindert ausstrecken können müssen, dann gilt das – jederzeit. Das sei „nicht weiter klärungsbedürftig“, weil die Vorschrift eindeutig sei.
Aber selbst eineinhalb Jahre nach dieser höchstrichterlichen Ohrfeige halten Landwirte die meisten Sauen immer noch in zu engen Kastenständen..."
"BERLIN taz | Es ist schon merkwürdig: Seit Jahren kaufen überregionale Großinvestoren immer mehr ostdeutsche Agrarbetriebe. Die Folge: Bauern aus der Region oder Neueinsteiger, die ihre Flächen vergrößern wollen, gehen leer aus. Sie können im Bieterwettstreit mit Unternehmen wie der Münchner Rückversicherung oder der Stiftung der Industriellenfamilie Zech nicht mithalten.
Die Preise für den Boden steigen in Höhen, die für kleine Höfe unerschwinglich sind. Der Wohlstand wird immer ungleicher verteilt: Große Betriebe kommen im Schnitt mit weniger Arbeitskräften pro Hektar aus, und die Dörfer, deren Bewohner auf die Arbeitsplätze angewiesen sind, werden immer leerer.
Doch der Bauernverband blockiert hartnäckig Gesetze, die den Ausverkauf der Landwirtschaft an überregionale und sehr große Investoren bremsen sollen. Offenbar auch, weil manche Lobbyisten mit den Konzernen unter einer Decke stecken. Diesen Verdacht legen mehrere Verkäufe von Agrarunternehmen nahe. Sie zeigen, dass aktuelle oder ehemalige Funktionäre des Bauernverbands vom Ausverkauf der Landwirtschaft profitieren..."
Das Wetter ein Traum - die Fabrik ein Albtraum. Beißender Gestank in eisiger Kälte. Mahnwache vom 26.2.2018 vor der Tierfabrik Straathof/LFD-Holding.
"Ebenso hat der Schweinezucht-Unternehmer
Adriaan Straathof mehrfach versucht, die Volksstimme juristisch auszubremsen."
"Als Hauptursache für die Verbreitung multiresistenter Keime wird der zu hohe Verbrauch von Antibiotika gesehen. Auch wenn in den letzten Jahren der Antibiotika-Einsatz in der Landwirtschaft zurückgegangen ist, von einer Entwarnung kann nicht die Rede sein. In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an den Folgen von multiresistenten Keimen. Die Ursachen sind komplex, liegen aber nicht nur in der Humanmedizin begründet, sondern auch an den Bedingungen in der Massentierhaltung: Zu enge Ställe mit zu vielen Tieren, die, wenn sie erkranken, nicht isoliert behandelt werden, sondern in Gruppen oder oft der ganze Stall. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit fordert: „Verbesserte Haltungsbedingungen, ein gutes Herdenmanagement und optimierte Hygienemaßnahmen sind die wichtigsten Instrumente, um einen restriktiven Einsatz von Antibiotika zu erreichen“.
Im Januar 2014 wurde eine Dokumentationspflicht eingeführt, mit der die Bauern ihre Antibiotika-Anwendungen transparent machen müssen. Doch Kritiker halten diese Datenerfassung nicht für ein geeignetes Instrument, da nur die Häufigkeit der angewandten Antibiotika dokumentiert wird.
In „DokThema“ wird gezeigt, dass Landwirte und Tierärzte nun immer öfter zu sogenannten One-Shot-Antibiotika greifen – Präparate, die so stark sind, dass eine einzige Gabe reicht. Und auch die sorgsam gehüteten Reserve-Antibiotika, die oft bereits in geringer Dosis hochwirksam sind, kommen zum Einsatz.
Ein weitere Kritikpunkt am System: Das Recht der Tierärzte, Antibiotika direkt zur verkaufen. Das verleite dazu, dass zu viele Antibiotika verschrieben werden. Ein Filmteam ist in Dänemark unterwegs, wo das sogenannte Dispensierrecht längst abgeschafft wurde, und wo ein Kontrollsystem mit gelben und roten Karten die übermäßige Vergabe von Antibiotika streng sanktioniert."
In den Niederlanden wurde Straathof mit uneinholbaren 51% zum größten Verursacher von Tierleid gewählt!
Website übersetzt: Fast 7.000 Menschen verbrachten ihre Stimme bei der jährlichen Wahl von Tiere & Recht. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer stimmte für den Schweinezüchter Straathof.
Wahl zum Tiere enver Schrikker des Jahres
jedes Jahr kürt Animal & Law fünf niederländische Organisationen und Einzelpersonen , die ernsthaft das Leben der Tiere beeinflusst haben. Mit 51 Prozent der Stimmen ist Straathof in diesem Jahr zur größten Ursache für Tierleid geworden.
Adriaan Straathof, der größte Schweinezüchter in Europa
Adriaan Straathof besitzt den Knorhof, den Stall, in dem Ende Juli 2017 ein Feuer ausbrach, bei dem 24.000 Schweine getötet wurden. In Deutschland wurde Straathof nach mehreren Gesetzesverstößen ein lebenslanges Berufsverbot erteilt. In den Niederlanden führt Pigs in Need verschiedene Strafverfahren gegen Straathof durch, hauptsächlich um seine berüchtigten Megaställe aufzubauen und zu erweitern.
Ergebnisse Scarecrow 2017
Das Ergebnis der Wahl ist wie folgt:
Nominiert Prozentsatz der Stimmen
Schweinebauer Straathof 51%
Ministerium für LNV 26%
CBL 9%
Supermarktkette Jumbo 7%
Züchter Bambino Sphynx 7%
Das Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität
legt keine Standards für die Haltung und Zucht von Tieren fest. So gibt es beispielsweise keine Normen für Spielzeug und Nistmaterial für Schweine sowie... (weiterlesen)
Montag, 15.1.2018 - 17 Uhr
Bereits im 4. Jahr betreut Hannah Schlesinger die, bei Wind & Wetter, Sommer, wie Winter, montäglich stattfindende Mahnwache vor der Einfahrt zur Massentierhaltungsanlage der LFD-Holding/ Straathof.
Am 15.1. begehen wir ihren Einsatz mit Presse und Vertretern von Tierschutzorganisationen.
Samstag, 20.1.2018
In Holland reicht es jetzt!
"40.000 Unterschriften gegen Adriaan Straathof!"
"Die niederländische Tierschutzorganisation "Varkens in Nood" hat bei der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments eine Petition eingereicht, in der sie ein Berufsverbot für Adriaan Straathof fordert. Inzwischen haben knapp 40.000 Niederländer die Petition unterzeichnet.
Auslöser war ein Großbrand im Straathof-Betrieb "De Knorhof" in Erichem in der Provinz Gelderland Ende Juli, bei dem rund 24.000 Schweine ums Leben kamen. Zudem setzte der Brand Asbestfasern frei, die anschließend im Umkreis von einem Kilometer rund um den Brandherd niedergingen."
Topagrar.com - Lesen Sie mehr auf:
https://www.topagrar.com/news/Schwein-News-Schwein-40-000-Unterschriften-gegen-Adriaan-Straathof-8436175.html
Bei einem Stallbrand in einem Straathof Betrieb in den Niederlanden, sind am 27.7. etwa 24.000 Schweine lebendig verbrannt:
http://www.boerderij.nl/Varkenshouderij/Nieuws/2017/7/24000-varkens-omgekomen-bij-stalbrand-164680E/
Straathof und seine Holding sind eine abartige & tickende Zeitbombe!
weitere Links:
http://www.omroepgelderland.nl/nieuws/2139670/Dronebeelden-enorme-ravage-na-verwoestende-stalbrand
Jedes Jahr wird in Deutschland viel mehr Gülle auf den Feldern ausgebracht als Pflanzen und Böden aufnehmen können. Die großindustrielle Agrarwirtschaft ist eine Gefahr für unsere wichtigste Lebensgrundlage: das Wasser.
Immer häufiger wird Fleisch aus Intensivtierhaltung zu Niedrigstpreisen in Discountern verramscht. Zuletzt hat ein Angebot von Aldi-Süd für Schweinesteaks im Internet große Kritik hervorgerufen: Aldi verkaufte 600 Gramm Schweinesteak für nur 1,99 Euro. Auf Facebook kommentierten viele Nutzer*innen, dass sie diese Art von Billigfleisch satt haben. BUND-Expertin Katrin Wenz klärt auf, wie berechtigt diese Kritik ist.
BUND: (weiterlesen)
Trinkwasser aufzubereiten wird immer aufwändiger. Grund ist die steigende Nitratbelastung des Grundwassers, etwa durch Düngung in der Landwirtschaft. Das Umweltbundesamt rechnet deshalb mit steigenden Preisen. Umweltverbände fordern schärfere Gesetze.
Der Preis für Trinkwasser könnte bald deutlich steigen - und zwar um bis zu 45 Prozent. Grund ist laut einer Studie des Umweltbundesamtes die hohe Nitratbelastung des Grundwassers. Wasserversorger müssten zunehmend zu teuren Aufbereitungsmethoden greifen. (weiterlesen auf Tagesschau)
Als Folge könnten sich die Trinkwasserkosten um 55 bis 76 Cent pro Kubikmeter erhöhen. Auf eine vierköpfige Familie kämen im Schnitt Mehrkosten von bis zu 134 Euro im Jahr zu. Bereits zu Jahresbeginn hatte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ebenfalls vor deutlich steigenden Wasserpreisen gewarnt.
Strukturwandel in Deutschland: Sauenhaltung besonders betroffen!
Die Ferkel- und Schweinepreise entwickeln sich erfreulich. Nach langer Preiskrise können die Schweinehalter in 2017 endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Man könnte meinen, die Stimmung auf den Höfen hat sich spürbar verbessert. Doch weit gefehlt: Auf vielen Betrieben herrscht Frust und Perspektivlosigkeit!
Zunehmende Kosten verschärfen Schweinezyklus.
Strukturwandel ist nicht neu. Schweinehalter wissen, auf schlechte Jahre folgen immer wieder gute Jahre. Der typische Schweinezyklus nimmt seinen Lauf. Was die Situation in den vergangenen Jahren jedoch dramatisch verschärft hat, sind die steigenden Kosten im Inland bei gleichzeitig hohem Konkurrenzdruck aus dem europäischen Ausland. Gruppenhaltung bei tragenden Sauen, neue Liegeflächen und Spaltenböden, Luftwäscher, Medikamentenminimierung usw. Das alles gibt es nicht zum Nulltarif. Während die Schweinepreise seit über zwei Jahrzehnten im Mittel der Jahre kaum gestiegen sind, haben sich die Kosten spürbar erhöht.
Sauenhaltung wandert ab.
Kein Wunder, dass kleine Betriebe aussteigen und der Trend zu immer größeren und spezialisierten Betrieben geht. Gleichzeitig wandert gerade die Sauenhaltung zunehmend aus Deutschland ab. Mehr als jeder zweite Sauen haltende Betrieb hat die Landwirtschaft oder zumindest diesen Betriebszweig in den vergangenen zehn Jahren aufgegeben. Der Rückgang der Zuchtsauenbestände in Deutschland wurde durch eine Steigerung der Bestände im EU-Ausland mehr als wettgemacht. Mehr als 11 Mio. Ferkel werden jährlich allein aus Dänemark und den Niederlanden importiert. Hinzu kommt, dass Spanien auf den Fleischmärkten zunehmend als Konkurrent in Erscheinung tritt. Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden die in Deutschland reduzierten Sauenplätze (ca. 138.000 Plätze) in gleicher Anzahl in Spanien wieder neu in Betrieb genommen.
Ferkelimporte aus Dänemark und den Niederlanden. Frust macht sich breit.
Dass die Stimmung auf den Höfen gegen Null tendiert, ist darüber hinaus auch eine Folge der andauernden negativen Berichterstattungen über die konventionelle Schweinehaltung. Diese Situation nagt am Selbstwertgefühl der gesamten Familie. Oft sind Kinder und Ehepartner noch viel stärker von der Pauschalkritik getroffen als die Betriebsleiter selbst. Die Angst vor selbsternannten Tierrechtlern, die nachts in den Ställen ihr Unwesen treiben und unschuldige Betriebe im Internet und in der Presse an den Pranger stellen, ist allgegenwärtig.
Ausweg Tierwohlstall?
Sollte also doch die persönliche Agrarwende das Ziel für jeden Betrieb sein? Sollten Ställe umgebaut und die Bewirtschaftung umgestellt werden? Im Einzelfall mag das eine gute Entscheidung sein, aktuell gibt es jedoch nur in sehr geringem Umfang Tierwohl- oder Regionalprogramme, die den Landwirten langjährige und gesicherte Lieferverträge anbieten. Lebensmittelhändler scheuen sich scheinbar, jegliches Risiko zu übernehmen. Auch weil sie die Erfahrung machen mussten, dass der Verbraucher in erster Linie preisbewusst einkauft. Das klägliche Dahinsiechen des einst ambitioniert gestarteten Labels des deutschen Tierschutzbundes macht das mehr als deutlich. Der Marktanteil sowohl von Bio-Schweinefleisch als auch von hochpreisigen Tierwohllabeln liegt nach wie vor im unteren Promille-Bereich. Für die allermeisten Landwirte bleibt also auch zukünftig der konventionelle Markt die Vermarktungsform der Wahl.
Bürokratie macht Entwicklung unmöglich
Kastenstände, Ferkelkastration und Emissionsschutz: Bei allen Themen stehen noch viele Fragezeichen im Raum: Wie dürfen Sauen im Deckzentrum in Zukunft gehalten werden? Wie kann ein Betrieb seinen Stall hin zu mehr Tierwohl umbauen, wenn die Genehmigungsbehörden jede Änderung aus Emissions- oder Immissionsschutzgründen ablehnen bzw. Genehmigungsverfahren so teuer und langwierig sind, dass sie sich schlicht nicht rechnen? Ein Dilemma, in dem sich viele Betriebe befinden. Da verwundert es wenig, dass viele Betriebsleiter und ihre Familien trotz der aktuell guter Preise die Nase voll haben, sich nach Alternativen umschauen und den Betrieb einstellen. Die wirtschaftlichen aber auch sozialen Folgen für den ländlichen Raum werden erst in einigen Jahren zu erkennen sein.
Die ISN meint:
Die Forderung an die Politik aber auch an die Parteien, die aktuell ihre Parteiprogramme erstellen kann nur lauten: Schaffen Sie kalkulierbare, faire und vergleichbare Rahmenbedingungen in einem offenen EU-Binnenmarkt. Schaffen Sie Perspektiven. Denn ohne Perspektiven keine landwirtschaftlichen Betriebe – und ohne landwirtschaftliche Betriebe keine vor- und nachgelagerte Unternehmen und damit Wirtschaftskraft im ländlichen Raum.
Es geht um die Wurst – nicht nur auf den landwirtschaftlichen Betrieben
Wir jungen Schweinehalter brauchen eine Perspektive!
In sieben Bundesländern hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace Gülleproben aus Schweineställen entnommen und auf die multiresistente Keime MRSA, ESBL und 3-MRGN sowie auf Antibiotika untersucht: in Niedersachsen, Thüringen, Brandenburg, Bayern, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Von 19 getesteten Gülleproben stammen neun von Höfen in Niedersachsen. Die Höfe seien zufällig ausgewählt worden, sagt Greenpeace. In der Mehrzahl dieser neun Proben wurden nach Angaben der Umweltschützer multiresistente Keime beziehungsweise Rückstände von Antibiotika nachgewiesen.
Prozessauftakt mit Klage vor dem Verwaltungsgericht Greifswald gegen Ferkelfabrik Alt Tellin von Straathof/ LFD-Holding:
Text der BI >Rettet das Landleben<
"Erste Verhandlung unserer Klage gegen die Betriebsgenehmigung vor dem Verwaltungsgericht Greifswald
Die Verhandlung ist öffentlich!
Wir treffen uns am Mittwoch den 15.3.2017 um 11.15 zu einer kurzen
Kundgebung vor dem Gericht in der Domstr.7
Anschließend besuchen wir gemeinsam die Verhandlung.
Liebe Freundinnen und Freunde,
nun ist es endlich so weit. Unsere Klage gegen die Genehmigung für die tierquälerische, Umwelt- und menschenfeindliche Sauenanlage bei Alt Tellin kommt in Greifswald vor Gericht.
Genehmigung rechtswidrig
Die industrielle Anlage, in der gleichzeitig 10458 Muttersauen und 35.000 Absatzferkel gehalten werden, verursacht massive Umweltprobleme, belastet die Anwohner mit Verkehrslärm und Güllegestank
und
widerspricht dem Tierschutzgesetz. Der BUND, die Bürgerinitiative „Rettet das Landleben“, Anlieger und Tierschutzvertreter hatten dies bereits im Genehmigungsverfahren vorgetragen.
Die Genehmigung wurde dennoch erteilt.
Damit wurden zum Beispiel Kastenstände genehmigt, die eindeutig gesetzwidrig sind. Die Sauen werden darin bis zu 6 Monaten im Jahr nahezu bewegungslos gehalten.
Auch ist im Brandfall die Rettung der Tiere aus dieser Anlage nahezu ausgeschlossen. Die Stöfallplanung entspricht nicht dem Gefahrenpotential.
Probleme im täglichen Betrieb
Die Anlage arbeitet seit 2012 nachweislich mit zahlreichen Verstößen gegen geltendes Recht. Von 98 dokumentierten Verstößen der Alt Telliner Sauenanlage sind 40 Konflikte mit dem
Tierschutzrecht
dokumentiert. Dazu zählen Überbelegungen, zu kleine Buchten, fehlendes Beschäftigungsmaterial und vergiftete Atemluft. Tierquälerische Manipulationen wie Abkneifen der Zähne und
Abschneiden der Hoden, jeweils ohne Betäubung sind angeblich keine Rechtsverletzung und immer noch zulässig. Ein eindeutig rechtswidriger Ministererlass gestattet es sogar, Saugferkel bis 2
Kg
an den Hinterläufen zu packen und "zur Betäubung" auf eine "nicht federnde Unterlage" zu schlagen.
Der Rechtsweg
Der BUND reichte daher gemeinsam mit der Bürgerinitiative im September 2012 beim Verwaltungsgericht Greifswald Klage gegen die Genehmigung ein.
Unterstützt wird die Klage durch den Deutschen Tierschutzbund, den Unternehmerverband MiLaN und viele Einzelspender aus der Region.
Die Klage hat zum Ziel, die Genehmigung für die Anlage wegen der Verstöße gegen Tierschutz- und Naturschutzvorschriften aufheben zu lassen.
Nach EU Recht steht dem Umweltverband BUND auch für Tier- und Brandschutzfragen die Klagebefugnis zu. Dies EU Recht ist allerdings immer noch nicht in nationales Recht übertragen.
Obwohl es eindeutig trotzdem auch in Deutschland gilt, müssen wir trotzdem auch darum vor Gericht noch streiten. Sorgen wir gemeinsam dafür, daß dies in aller Öffentlichkeit geschieht.
Mecklenburg-Vorpommern braucht Landwirtschaft und keine
Agrarindustrie!"
2.2.2017
Eine Aktion von:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Presse- und Informationsstab
Stresemannstraße 128 - 130
10117 Berlin
Telefon: 030 18 305-0
Telefax: 030 18 305-2044
E-Mail: service@bmub.bund.de
1.1.2017
13.11.2016
Am 12.11. fand, die nun bereits ZWEITE Aufstellung, eines über sechs Meter hohen, sehr massiven PROTESTKREUZES, mit Vorträgen & Informationen, vor ca. 100 Demonstranten statt. Das erste PK war vor einem Jahr nach kurzer Zeit gestohlen worden. Da das sehr schwere Objekt nur einen Schrottwert von 70€ hatte, die Arbeit des Diebstahls aber mit mindestens vier Dieben + großem Fahrzeug von statten gehen musste, dürfte finanzielles Interesse nachrangig gewesen sein. Wir hoffen nun, dass das neue PK weiter als Mahnmal gegen Massentierhaltung in Tierfabriken der Agrarindustrie, genau so selbstverständlich stehen bleibt, wie es als selbstverständlich angesehen wurde, diese abartige Tierqualmaschine zu genehmigen. Am 8.12. geht es in Greifswald gegen Straathof, bzw. seine "Holding" vor Gericht, ein Verfahren, welches die BI "Leben am Tollensetal" bereits über 35.000€ gekostet hat & noch mehr kosten wird. Zur Gerichtsverhandlung folgen weitere Informationen in Kürze & nun erst mal hier die Links zur Protestkreuzaktion:
>>> Fernsehbericht im NORDMAGAZIN zur Protestkreuzaktion
ab 00:07:30 auf der Zeitleiste:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/Nordmagazin,sendung575790.html
(nur kurzzeitig verfügbar)
>>> NDR: Proteste in Alt Tellin
Die Proteste gegen Massentierhaltung gehen derweil weiter. Im Dezember wird vor dem Verwaltungsgericht Greifswald eine Klage des BUND gegen die immissionsschutzrechtliche Genehmigung der Ferkelzuchtanlage Alt Tellin verhandelt. Am Sonnabend trafen sich Tierschützer in Alt Tellin und stellten ein sechs Meter hohes Protestkreuz gegen Massentierhaltung auf. Nach Auffassung der Tierschützer seien die Haltungsbedingungen Tierquälerei, da die Schweine ihren elementarsten Bedürfnissen nicht nachkommen könnten. Sie fordern die Abschaffung der industriellen Schweineproduktion. In Alt Tellin steht eine der größten Sauen- und Ferkelzuchtanlage Europas mit bis zu 10.000 Sauen und 35.000 Ferkeln.
10.11.2016
Das Protestkreuz wurde heute bereits aufgestellt - Samstag folgt die offizielle Enthüllung: http://www.nordkurier.de/anklam/protest-gegen-ferkelzucht-in-alt-tellin-1026013711.html
Am 20. Oktober 2016 fand zum zwölften Mal die Verleihung des
Deutschen Tierschutzpreises statt - dieses Mal in Berlin.
Der bundesweit einzigartige Preis zeichnet Tierfreunde für ihren
nachhaltigen Einsatz für Tiere aus. Er ist mit insgesamt 7.000 Euro
dotiert und wird vom Deutschen Tierschutzbund gemeinsam mit
den Marken Pedigree und Whiskas sowie den Zeitschriften
FUNK UHR und SUPER TV verliehen.
"Die Bürgerinitiative „Rettet das Landleben“ /.../ erhielt einen
Sonderpreis für ihren Einsatz für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft.
Seit 2011 betreiben Mitglieder der Bürgerinitiative wöchentlich eine
Mahnwache vor der Sauenzucht-Anlage von Adrianus Straathof in
Alt Tellin, um auf die dortigen Haltungsbedingungen aufmerksam
zu machen. Zudem gehört die Initiative zu den Mitbegründern des
bundesweiten Netzwerkes „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“.
13.7.2016
Niederländische Studie belegt Gesundheits-Risiken für Agrarfabriken-Anwohner
Vor dem Hintergrund der anstehenden Novellierung der Technischen Anleitung (TA) Luft durch einen Referentenentwurf des
Bundesumweltministeriums verweist der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) auf aktuelle Ergebnisse einer niederländischen Studie, wonach
Tierhaltungsanlagen mit hohen Tierzahlen bei den Anwohnern zu einer verringerten Lungenfunktion und vermehrten Lungenentzündungen führen. Die AbL unterstütze deshalb die geplante Filterpflicht
für Groß-Tierhaltungsanlagen und die längst überfällige Festlegung von Vorsorge-Grenzwerten für Keime und Bioaerosole im Referentenentwurf der TA Luft. Diese Vorsorge-Grenzwerte würden von
Agrarindustrie-Kritikern, den „Ärzten gegen Massentierhaltung“ und dem bundesweiten Bürgerinitiativen-Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ seit langem eingefordert.
Laut AbL liegen in Deutschland bislang kaum ähnliche Untersuchungen wie in den Niederlanden vor – diese Lücke gelte es rasch zu schließen, auch gegen den Widerstand von Agrarindustrie-Lobbyisten.
Demgegenüber liefen in den Niederlanden seit Jahren detaillierte Untersuchungen über die Immissions-Auswirkungen von Agrarfabriken, und zwar in einem gemeinsamen Projekt der staatlichen
Institutionen RIVM und NIVEL und der Universität Wageningen. Diese Untersuchungen, die Ende 2016 vollständig dokumentiert würden, stützten sich auf Daten von Hausärzten, Fragebögen und der
Untersuchung von 2.500 Menschen.
Zu den bisherigen Ergebnissen gehöre auch die Erkenntnis, dass in der Nähe von Tierhaltungsanlagen weniger Menschen an
Asthma und Atemwegsallergien erkrankten – ähnlich wie Personen, die auf Bauernhöfen aufwüchsen. Gleichzeitig würden Menschen mit einer COPD-Lungenfunktionsstörung unter erheblich stärkeren
Beeinträchtigungen ihrer Lungenfunktion leiden – vor allem im Umkreis von 1 km mit hoher Dichte von Tierhaltungsanlagen. Insgesamt fanden die Wissenschaftler mehr Lungenentzündungen in diesen
Regionen und eine höhere Anfälligkeit für Infektionen und Befall mit antibiotika-resistenten MRSA-Keimen.
AbL-Vertreter Eckehard Niemann verwies in diesem Zusammenhang auf Studien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), wonach das Auftreten antibiotika-resistenter MRSA-Bakterien eindeutig von
der Zahl der Tiere pro Bestand und den Haltungsbedingungen abhängig seien. Insofern werde die geplante Filterpflicht für agrarindustrielle Anlagen mit mehr als 2.000 Mastschweinen, 750 Sauen oder
6.000 Aufzuchtferkeln diese Risiken mindern. Frei gelüftete Ställe mit (immissionsmindernder) Einstreu und Auslauf der Tiere dürften danach nur unterhalb dieser Größenordnungen genehmigt werden,
was auch hinsichtlich der Relationen von Tierwohl und Bestandsgröße Sinn mache.
Zugleich würden so die mittelständisch-bäuerlichen Schweinehaltungsbetriebe und die Betriebe mit artgerechteren Haltungsbedingungen gegenüber dem bisherigen Konkurrenzdruck durch
agrarindustrielle Tierhalter und deren erzeugerpreisdrückender Überschussproduktion entlastet. Die beabsichtigte bundesweite Filterpflicht schaffe zudem eine Wettbewerbsgleichheit zwischen den
Ländern mit bestehender Filterpflicht (Niedersachsen, NRW, Schleswig-Holstein) und Ländern ohne bisherigen Filtererlass bzw. unzureichendem Filtererlass (Thüringen) . In jedem Fall müsse
konsequent kontrolliert und geahndet werden, wenn Agrarindustrielle ihre Filteranlagen aus Kostengründen zeitweilig abstellten. Die AbL forderte auch
für Großanlagen der Geflügelhaltung eine rasche Filterpflicht, weil hierfür mittlerweile Filter entsprechend dem Stand der Technik vorhanden seien. Dies sei auch angesichts der EU-Forderung nach
einer drastischen Senkung der Ammoniak-Immissionen in Deutschland dringend geboten.
Das Bundesbaugesetzbuch, so die AbL, müsse zudem die bisherigen Bau-Beschränkungen für gewerbliche Tierfabriken rasch
auf sämtliche Groß-Tierhaltungsanlagen ausdehnen, die EU-Vorgaben zum Tierwohl müssten auch in Deutschland endlich ordnungsrechtlich umgesetzt werden. Dann sei das Ziel einer
mittelständisch-bäuerlichen und artgerechteren Nutztierhaltung und das Ziel einer EU-weiten Beendigung der agrarindustriellen Massentierhaltung durchaus realistisch, wie das Gutachten des
Wissenschaftlichen Beirats des Bundesagrarministeriums zur Zukunft der Nutztierhaltung an vielen Punkten belege.
LINKS:
http://www.agriholland.nl/nieuws/artikel.html?id=182583
http://www.rivm.nl/dsresource?objectid=rivmp:319200&type=org&disposition=inline&ns_nc=1
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V. – Pressesprecher:
Eckehard Niemann, Varendorfer Str. 24, 29553 Bienenbüttel
0151-11201634 – eckehard.niemann@freenet.de